Chorkonzert der Extraklasse Famoses Miteinander der Sänger

Anhaltender Applaus, Bravo-Rufe, Jubel der Begeisterung – dies war der Dank des Publikums im voll besetzten Stadttheater für ein Chorkonzert der Extraklasse: „Töne im AchorD“ hieß der Abend des Männergesangvereins Liederkranz Haßloch.


Es war ein großartiges Gesamtbild und ein Auftritt mit festlichem Klangvolumen, als rund 200 Sänger und Sängerinnen, flankiert vom vierzehnköpfigen Salonorchester „Prima Vista“ den Bühnenraum füllten: Am Freitagabend präsentierte sich der Männergesangverein (MGV) Liederkranz Haßloch als ein sangesfrohes, altersgemischtes Gefüge niveauvoller Chorarbeit, bei der Vereins- und Schulchöre miteinander ein staunenswertes Repertoire erarbeitet haben.

Die erste Hälfte des mehr als zweistündigen Konzerts neigte sich dem Ende, als sich der gut fünfzigköpfige Männerchor, der achtzigköpfige gemischte Vereinschor „CantaRona“ sowie der Schülerchor des Max-Planck-Gymnasiums („PlanckTon“), flankiert von einer reizenden Gruppe der jüngsten Sänger aus der Eichgrundschule (EGS) auf der Bühne formierten und das Lied „Schau auf die Welt – Look at the World“ anstimmten. „Einfach toll“, entfuhren einem Konzertbesucher im Augenblick des Innehaltens vor dem riesigen Applaus Worte der Begeisterung, denen fraglos alle beipflichteten.

Die charmante Dirigentin, die all die jungen und älteren Sänger zur stimmgewaltigen Einheit führt, verneigte sich in Front der Chöre: Bianca Heintze, der Chorleiterin von „CantaRona“ sowie des Schulchors „PlanckTon“, ist in Zusammenarbeit mit dem Dirigenten des Männerchors, Roland Pelger, und Paul Stamm, Chorleiter an der EGS, dieses famose Miteinander der Sänger maßgeblich zu danken.

Der zweite Vorsitzende des MGV, Frank Brogl, moderierte den Konzertabend unterhaltsam, dankte den Unterstützern im Stadttheater – angefangen von den Technikern, dem Servicepersonal bis hin zu Karin Krömer, der Theaterleiterin, die dem Gesangverein die Türen weit öffnete und der beispielhaften Präsentation Raum bot.

Oberbürgermeister Patrick Burghardt und viele weitere Vertreter der Stadtpolitik, Schulleiter, Eltern, Großeltern und Kinder füllten den Saal, um diesen alteingesessenen und doch frischen, aufgeschlossenen Gesangverein zu würdigen. MGV-Vorsitzender Hermann Wolf, leidenschaftlicher Sänger im Männerchor, sprach ein Grußwort, Moderator Brogl erinnerte stolz an die jüngste Auszeichnung des MGV vom Hessischen Sängerbund und der Hessischen Chorjugend, die im Mai beim Hessentag in Herborn verliehen wird. „Mit dem Preis ,chorrekt’ wird die moderne, generationenübergreifende Chorarbeit im Verein gewürdigt“, so Brogl.

Begonnen hatte das Konzert mit dem Chor „CantaRona“, der bewegende Lieder der Moderne wie auch der klassischen Chorliteratur vortrug. Mitreißende Choreographie und sichtliche Freude aller Sänger entzückten. Als der Kinderchor der Eichgrundschule hinzukam, war es der kecke Bub am linken Bühnenrand, der Konzertbesuchern ein Schmunzeln entlockte: Lukas Rohleder ist der einzige Junge, der neben den Grundschülerinnen couragiert Sangesfreude bezeugt.

Überhaupt waren es jenseits des klangvollen Gesangs auch optische Eindrücke, die für die Chöre einnahmen: Eine junge Frau mit Gehbehinderung etwa sang im Kreis von „CantaRona“ fröhlich mit, während sie auf einem Stuhl Platz genommen hatte. Und auch Menschen anderer Kulturkreise waren im Chorgefüge auszumachen – ob mit Kopftuch oder ohne, sie alle einte die Freude am Singen.

Gekrönt wurde das facettenreiche Konzert durch Mitwirkung des Salonorchesters „Prima Vista“ unter Leitung von Albrecht Schmidt am Piano. Solistisch überzeugte das renommierte Ensemble ebenso wie in Begleitung der Chöre – herrlich, die „Trisch-Tratsch-Polka“, die temperamentvollen Auftakt des zweiten Teils machte, einfühlsam auch die Musik zur Operettenarie „Schenkt man sich Rosen in Tirol“. Hier freilich sind zwei brillante Solisten zu nennen, die den Abend mit klangvollen Arien zu einem Musikgenuss par Excellence machten: Sopranistin Lea Kohnen und Tenor Jacob Letz rissen das Publikum zu wahren Beifallsstürmen hin. Klar, dass am Ende dieses Chorkonzerts Zugaben folgten – glückliche Sänger und glückliche Hörer im ganzen Saal.

“Rüsslesheimer Echo 25.04.2016″

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