Der gemischte Chor des MGV Liederkranz Rüsselsheim-Haßloch, „CantaRona“, geht auf Tour mit „Game of Thrones“. Der Auftakt ist im Dresdener Kulturpalast.
RÜSSELSHEIM – Millionen von Zuschauern auf der ganzen Welt verfolgten in den vergangenen Jahren die US-amerikanische Fernsehserie „Game of Thrones“, die zweifelsohne „Suchtcharakter“ hatte. Acht Staffeln lang fieberten die „GoT“-Fans mit den Thronanwärtern verschiedener Häuser bei deren Machtkämpfen und Intrigen, die oftmals kaum zu toppen waren hinsichtlich Folter und Grausamkeit.
Wie so oft hatten nicht nur die visuellen Effekte, sondern auch die orchestrale Musik des deutsch-iranischen Komponisten Ramin Djawadi einen erheblichen Anteil daran, dass sich „Game of Thrones“ in den Köpfen der Zuschauer festsetzte und dort lange haften blieb. In diesem Jahr wird nun die Musik der erfolgreichsten Serie aller Zeiten bei einer „Live in Concert“-Tour einem breiten Publikum präsentiert werden, wobei „CantaRona“, der gemischte Chor des MGV Liederkranz Rüsselsheim-Haßloch, den Chor-Beitrag übernehmen wird.
„Knapp nach unserem Konzert „Soundtruck 2019″ bekam ich einen Anruf von der Konzertagentur mit der Anfrage, ob ein Interesse an der Beteiligung am Konzert besteht“, erklärt MGV-Vorsitzender Frank Brogl. Obwohl ursprünglich geplant war, dass man sich nach dem sommerlichen Mega-Event in ruhigeren Fahrwassern bewegen und sich auf das MGV-eigene Konzert „Klassik & Emotion“ im Rüsselsheimer Theater am 9. Mai sowie auf die Teilnahme am Benefizkonzert zugunsten der Graulich-Stiftung in der Flörsheimer Galluskirche im Oktober konzentrieren wollte, hätten sich Chorleiterin Bianca Heintze und der Chor beraten und sich zur Teilnahme entschieden, erklärt Brogl weiter.
Für den Chor stellt die Teilnahme an der Tour mit der Präsentation des „Herzschlags des Films“, wie die Filmmusikmusik oft bezeichnet wird, gleich in doppelter Hinsicht eine Herausforderung. Denn der erste Auftritt ist bereits im Januar im Dresdener Kulturpalast und mit der Aufgabe, dass „CantaRona“ zusammen mit dem „Czech Symphony Orchestra“ Klangbilder herstellt, anstatt – wie gewohnt – Lieder zu präsentieren, sei ebenfalls ungewohntes Terrain, so Brogl weiter. Was außerdem zu klären war, war ob und in welcher Anzahl die Sängerinnen und Sänger des Chores bei den Terminen zu Verfügung stehen. „Denn die Auftritte in Dresden, Halle, Berlin, Frankfurt, Leipzig und Luisenburg finden teilweise in der Woche statt“, berichtet der Vorsitzende.
Neben den „normalen“ Chorproben, in denen das „CantaRona“-Repertoire einstudiert wird, stehen seit Oktober zusätzliche Proben auf dem Programm, und auch an den Wochenenden arbeitet der Chor hart. Zu einem erstmaligen Zusammentreffen mit dem Orchesterdirigenten und Arrangeur Franz Bader kam es nun kurz vor Weihnachten. „Die erste ausführliche Probe mit dem Orchester gemeinsam wird dann die Generalprobe in Dresden sein“, sagt Brogl, der sich insbesondere darüber freut, dass das Live-Konzert bereits jetzt so viel Zuspruch erfährt, dass nur noch Restkarten erhältlich sind.
Um den Chor die anstrengenden Auftritte so angenehm wie möglich zu gestalten und die Strapazen ein bisschen zu reduzieren, werden die Sängerinnen und Sänger – außer bei ihrem Auftritt in der Frankfurter Alten Oper – stets eine Übernachtung an die jeweiligen Events hängen. Denn nicht nur das Singen, die Auftritte und der damit verbundene Erfolg stehe im Mittelpunkt, sondern vor allem auch die Freude an der Gemeinschaft und dem Erlebnis der Konzert-Tour, erklärt Brogl, der mit „CantaRona“ einem mehr als spannenden Jahr 2020 entgegenblickt.
„Mainspitze 06.01.2020“